„Wir wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen“

Staatsministerin Gerlach zu Gast bei CSU-Zukunftswerkstatt

Pfeffenhausen. Am Mittwoch fand im Elektrogeschäft Dürmeyer die CSU-Zukunftswerkstatt zum Thema Digitales Pfeffenhausen statt. Gastgeber Hermann Dürmeyer hieß die Besucher im vollbesetzten Ladengeschäft willkommen.

digitales pfeffenhausen 2Unter ihnen waren Pfarrer Müller und Bürgermeister Scharf. Ehrengast war Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach. „Ich bin der Einladung von Florian Hölzl gern gefolgt. Florian ist unaufgeregt, weiß um die Herausforderungen seiner Heimat und bringt etwas voran“, so die Ministerin. In ihrem Impuls stellte sie das vor einem Jahr gegründete Staatsministerium für Digitales vor: „Wir sind ein Querschnittsressort und arbeiten eng mit anderen Ministerien und den Akteuren in Wirtschaft und Wissenschaft zusammen.“ Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stünden oft Zukunftstechnologien, die noch ein Nischendasein hätten. Wichtig sei ihr, dass vor allem die Menschen im ländlichen Raum Nutznießer der Digitalisierung sind. Zum Beispiel könnten das Mobilitätsangebot und die Gesundheitsversorgung auf dem Land mit digitalen Anwendungen verbessert werden. In der Talkrunde, moderiert von Michael Stiglmaier, beleuchteten Bürgermeisterkandidat Florian Hölzl, IT-Fachmann Michael Wensauer und Staatsministerin Gerlach die digitalen Zukunftschancen für Pfeffenhausen. Zunächst ging Florian Hölzl auf die digitale Infrastruktur ein: „Wir arbeiten an einer flächendeckenden Versorgung mit schnellem Internet. Im dritten Ausbauverfahren wollen wir die noch vorhandenen Versorgungslücken im Gemeindegebiet schließen. Die Angebotsfrist für die Telekommunikationsfirmen endet Anfang Dezember.“ Um den Wirtschaftsstandort zu stärken, schwebt ihm ein Digitalhaus vor: „Ich will Gründer, IT-Unternehmen, Dienstleister und Arbeitnehmer, die Heimarbeit leisten, unter einem Dach inmitten unserer Heimatgemeinde zusammenführen.“ Michael Wensauer sprach von einem zukunftsträchtigen Vorschlag. Wichtig sei, das Haus technisch hochwertig auszustatten. Auch Gemeinschaftsflächen seien notwendig, um Begegnung zu ermöglichen. Durch den Freistaat würden Unternehmen beim Sprung in das digitale Zeitalter unkompliziert mit bis zu 50000 Euro unterstützt: „Der Digitalbonus ist in der bayerischen Förderlandschaft fest etabliert“, betonte die Ministerin. Auf die Situation der Einzelhändler in der Welt des Onlineshoppings angesprochen, sagte Florian Hölzl: „Ich will in den Dialog mit unseren Gewerbetreibenden treten. Die Ideen reichen von einem Wochenmarkt zur Frequenzsteigerung über ein gemeinsames Marketing und Bonussystem bis hin zu einer Verkaufsplattform.“ Immer wieder sprachen sich die Diskutanten dafür aus, nicht jedem Digitaltrend blind zu folgen. „Wir müssen digitale Anwendungen dort einsetzen, wo sie für die Menschen von Nutzen sind“, meinte Michael Wensauer. Potenzial sah er vor allem im Bereich der Bürgerbeteiligung. Einig war man sich auch darin, niemanden zurücklassen. Wichtig seien von daher Schulungen, Patenschaften und das Nebeneinander von analogen und ergänzenden digitalen Angeboten. In einem letzten Themenblock stand die Zukunft der Verwaltung im Mittelpunkt. „Schon bald geht in Pfeffenhausen das Bürgerserviceportal mit 26 Angeboten in Betrieb. Natürlich können alle Behördenangelegenheiten aber auch weiterhin im Rathaus erledigt werden“, berichtete Florian Hölzl. Nach einer Fragerunde und dem Schlusswort von JU-Chef Max Hagn hielten sich die Gäste noch lange auf, um den Austausch in persönlichen Gesprächen fortzusetzen. Die nächste Zukunftswerkstatt findet am 26.11. im Schuhhaus Steiger statt.